Rotorua

Busfahrt mit Fahrrad

Durch das Unwetter der letzten Tage hatten wir soviel Zeit verloren, dass wir gezwungen waren, den nächsten Streckenabschnitt nach Rotorua mit dem Bus zurück zu legen. So konnten wir die Zeit wieder aufholen und waren wieder im Plan.

Busfahren in Neuseeland bei Mitnahme von Rädern ist, wie sicher auch in Deutschland, nicht so einfach. Die großen überregionalen Buslinien sind nicht sehr erfreut, wenn man versucht einen Platz mit Fahrrad zu buchen. Es heißt dann immer, dass der Busfahrer entscheiden muss, ob er einen mitnimmt. Das bedeutet natürlich wesentliche Unsicherheit. Besser ist es, wo möglich, auf einen privaten Charterservice auszuweichen. Das sind dann meist Kleinbusse mit Anhängern, die je nach Bedarf zusammengestellt werden. Meistens sind die billiger und schneller als die offiziellen Buslinien. Einen entsprechenden Charterservice erfragt man in der örtlichen Touristinformation. Diese kümmert sich dann meist auch um die Buchung. Man wird dann in vielen Fällen sogar direkt vom Motorcamp abgeholt.

Die dampfende Stadt Rotorua

Neuseeland gehört zu den Gebieten der Erde, mit den höchsten seismischen Aktivitäten. Die Erdoberfläche ist verhältnismäßig dünn. Rotorua ist dann das Extrem, denn hier treten die heißen Erdkräfte mitten in der Stadt zum Vorschein. So besteht der Stadtpark aus einer Ansammlung von Geysiren und Schwefellöchern.

Schlammloch in Rotorua

In der ganzen Stadt kann man den Geruch von verfaulten Eiern wahrnehmen. Rotorua ist ein echtes Tourismuszentrum. Aufgrund der heißen Quellen hat die Stadt eine Tradition als Badeort mit entsprechender heilender Wirkung. Sie verfügt über ein recht schönes Stadtzentrum. Man muss immer bedenken, dass die neuseeländischen Städte kaum 100 Jahre alt sind. Großartige Architektur wie in Europa findet man nur selten. Meist erinnern die Städte an Westernstädte aus Cowboyfilmen. Links und rechts einer großen Straße (meistens Queens Street) sind Parkplätze, dann kommt ein Fußweg und die flachen Häuser. Diese Häuser sind nie höher als 2 Stockwerke und oft nur aus Holz errichtet.

Rotorua ist an einem See gelegen, in dessen Mitte eine Insel ist. Zu dieser verkehrt ein Raddampfer. Gebadet haben wir in dem Wasser nicht, da uns nicht ganz klar war, ob die Schwefelquellen einen Zugang zum Wasser haben. Außerdem war uns nach dem Regen der letzten Tage nicht nach nochmehr Wasser zumute.

Einsatz thermischer Quellen in Rotorua

Die Menschen haben gelernt mit den heißen Quellen zu leben. So wurde z. B. das gesamte Warmwasser und die Heizwärme in unserem Motorcamp durch thermische Energie erzeugt. Es gab einen warmen Swimmingpool (Spa-Pool) und gekocht werden konnte ebenfalls mit thermischer Energie.

Heißluftkocher

Dazu hat man z. B. das Gemüse in die Fächer gelegt und einen Hahn aufgedreht. Nun stieg heißer Wasserdampf von unten nach oben durch die Fächer und hat somit das Essen gekocht. Ideal war das z. B. für Kartoffeln oder Maiskolben. Leider gab es beim Abendbrot eine riesige Mückeninvasion, so dass wir schnell in die Zelte flüchten mussten.

Terassen von Wai-o-tapu

Rund um Rotorua gab es 3 thermisch besonders aktive Gebiete, die in kleinen Naturparks (mit Eintritt) organisiert waren. Man sollte sich auf alle Fälle einen dieser Parks anschauen. Wir wählten Wai-o-tapu, der nach Aussagen eines Einheimischen der schönste sein soll.

Auf markierten Wegen kann man zwischen den verschiedenen Löchern und Geysiren entlang gehen. Auf einem Faltblatt erhält man Informationen (auch in Deutsch) über die geologischen Aktivitäten in den einzelnen Löchern. Auf dem Bild ist z. B. ein Ausschnitt der Terasse von Wai-o-tapu zu sehen.

Terassen in Waiotapu

Es existieren auch einige Geysire, allerdings kommt es nicht zu so gewaltigen Wasserfontainen wie z. B. im Yellowstone Nationalpark, USA. In Wai-o-tapu kann man sehr viele Naturwunder bestaunen und den gesamten Tag dort verbringen. Man sollte sich allerdings genügend Trinken und Essen mitnehmen, da es im Parkgelände selber nichts zu essen gibt.

In Whitianga, welches wir wegen des Regens mit dem Bus verlassen hatten, gibt es vor der Küste heiße Quellen. Man kann am Strand löcher graben und diese hervorrufen. Bei Tauranga ist ebenfalls ein riesiger Vulkan, den man bei gutem Wetter sogar von Rotorua aus sehen kann. Der nächste Teil unserer Tour führte uns Richtung Tongariro National Park, ebenfalls einem Vulkangebiet.