Für einen Tag im Paradies - Mauritius

Anfang Mai 2007 verschlug es mich Dank einer Dienstreise nach Mauritius. Neben dem offiziellen Termin blieb mir nur ein einziger Tag, um die Insel zu erkunden. Den habe ich natürlich so intensiv wie nur irgendwie möglich genutzt und viele Fotos gemacht.

Mauritius ist eine kleine Insel im indischen Ozean südöstlich von Afrika. Sie liegt gleich neben Madagaskar, nur ca. 1.000 km weiter östlich. Die Hauptstadt heißt Port Louis und der Flughafen liegt ganz im Südenosten der Insel. Hier eine Karte mit den wichtigsten Punkten meiner Reise:

Nach Mauritius kommt man wohl am Besten mit dem Flugzeug. Ich bin von London Heathrow, einem absolut chaotischen Flughafen, aus 10 Stunden geflogen. Man fliegt dabei mehrere Stunden über die Sahara, was mich beim Anblick all des Sands und Gestein doch fast schon depressiv gemacht hat (zumindest auf dem Rückweg, da ich hinzu Nachts geflogen bin). Mauritius hingegen ist natürlich ein Traum der Natur. Mitten im blauen Ozean erhebt sich die Insel rund 800 Meter hoch aus dem Wasser. Am Rand der Insel sind herrliche weiße Sandstrände gesäumt mit Palmen. Es gibt verschiedene Steinformationen, die ebenfalls imposant aus dem Meer ragen.

Strand in Mauritius in der Nähe von Le Morne

Um mich auf der Insel frei bewegen zu können, hatte ich mir ein kleines Auto gemietet. Das kann ich empfehlen, denn öffentlichen Nahverkehr habe ich nicht entdeckt. Es gibt wohl Busse, aber die brauchen eine halbe Ewigkeit. Taxi kann man natürlich auch fahren, aber das wird sicher teuer, wenn man so die ganze Insel erkunden will. In Mauritius herrscht Linksverkehr, was natürlich erst mal gewöhnungsbedürftig ist. Aus dem Flugzeug sah das aber schlimmer aus, als es dann tatsächlich ist. Man muss sich ein bissel mehr konzentrieren. Man kann sich die Sache etwas erleichtern, wenn man ein Auto mit Automatik mietet, dann kann es schon mal nicht passieren, dass man statt zu schalten die Tür aufmacht :-)

ein Bus in Flic en Flac

Übernachtet habe ich in einem sehr schönen und sehr preiswerten Hotel in Flic en Flac. Auf der Karte oben ist das Hotel mit einem Bett markiert. Das Hotel hat gerade mal 35€ pro Nacht gekostet, inklusive Frühstück und Abendbrot. Auch wenn das Hotel nur 2 Sterne hatte, gab es einen Pool und eine Klimaanlage im Zimmer. Ich persönlich hätte min. einen Stern mehr gegeben. Der Name des Hotels ist mir leider entfallen. Man konnte es, glaube ich, auch nicht über die typischen Hotelkataloge finden, sondern musste bei einem der diversen Pauschalreiseanbieter buchen. Hier mal ein Bild von der Hotelanlage.

Hotel in Flic en Flac

Den Pool brauchte man nicht wirklich, denn gleich auf der anderen Straßenseite war der herrliche Strand. Vor der Insel ist ein Riff. Dadurch brechen die Wellen spektakulär, bevor sie am Strand gemächlich auslaufen.

Mauritius ist von einem Riff umgeben. Dadurch brechen die Wellen.

Die Vegetation der Insel ist sehr tropisch. In den etwas höheren Lagen der Insel gibt es Regenwald, auf Meereshöhe haben die Palmen dann doch die Oberhand. Es gab auch diverse Orchideen. Ich hab natürlich mal wieder keine Ahnung, wie die hier gezeigten Pflanzen heißen, aber schön sind sie trotzdem!

Orchidee auf Mauritius

Flic en Flac scheint nicht das touristische Hauptzentrum der Insel zu sein. Dies ist vermutlich im Norden der Insel. Trotzdem gibt es einige Hotels und auch Bars. Die Preise in den Bars sind moderat, ein Cocktail kostet um die 5€. Ich hatte leider keine Zeit ein Restaurant auszuprobieren. Sehr beeindruckend fand ich, dass am Abend sich Einheimische am Strand treffen, abhängen und gemeinsam Musik machen. Das will ich in Deutschland auch mal erleben!

weitere Orchidee auf Mauritius

Verständigt habe ich mich mit Englisch, auch wenn die Einheimischen mich immer erst auf Französisch angesprochen haben. Mauritius war zuerst Kolonie von Holland, dann kamen die Franzosen und später die Briten. Es ist also ein ziemlicher kultureller Wust in der Geschichte des Landes.

Diese kulturelle Verwirrung geht dann natürlich auch bei der Religion weiter. Man findet auf Mauritius eigentlich alle Religionen eng beieinander. Auf dem nächsten Bild sieht man zum Beispiel eine riesige hinduistische Statue.

hinduistische Statue auf Mauritius

Im zugehörigen Tempel gab es viel Weihrauch, einen See, in dem Opfergaben schwammen (nicht sehr appetitlich) und es liefen Affen frei rum. Vom Tempel führte ein Weg auf eine kleine Anhöhe über dem See. Auf dieser Anhöhe war dann ein weiterer kleinerer Tempel.

Bei der Bevölkerung sieht man ebenfalls, dass nach Mauritius Seefahrer aus den verschiedenen Regionen am indischen Ozean gekommen und geblieben sind. So gibt es sehr indisch aussehende Menschen, genauso wie Schwarzafrikaner und Europäer. Und natürlich hat sich das über die Jahrhunderte alles wunderbar vermischt.

hinduistische Tempelanlage auf Mauritius

Im Vergleich zum Rest von Afrika geht es Mauritius gut. Das Pro-Kopf-Jahreseinkommen lag 2004 bei 4.244 US Dollar (Quelle: Wikipedia). Die Straßen sind alle in Ordnung und geteert, die Häuser sehen aus wie Häuser nun mal aussehen und auch sonst hat das Land keinen armen Eindruck gemacht. Die Wirtschaft des Landes ist noch immer stark landwirtschaftlich geprägt. Vor allem Zuckerrohr wird angebaut. Ich bin durch fast endlose Zuckerrohrfelder gefahren.

Zuckerrohr und im Hintergrund der indische Ozean

Ich hatte mich schon immer gefragt, wo man eigentlich Trinkwasser auf einer Insel umgeben von Salzwasser herbekommt. In Mauritius gibt es in den Bergen mehrere große Seen, aus denen die ganze Insel versorgt wird. Auf der Karte oben habe ich den Mare aux Vacoas mit einem Cocktailglas markiert. Der See war von einer fast endlosen Mauer umgeben. Am Tor stand auch ein Aufpasser, aber man durfte trotzdem zu Fuß zum See gehen.

Mare aux Vacoas See - das Trinkwasserreservoir von Mauritius

Überhaupt war ich über diese hohen Berge überrascht. Der höchste ist wohl knapp über 800 Meter hoch. Die spektakulärste Erhebung, die ich gesehen habe, ist nur 243 Meter hoch, liegt ganz im Südwesten der Insel und nennt sich Le Morne. Der Kegel mit seiner sehr markanten Form erhebt sich auf einer Halbinsel über das Meer.

Le Morne

Leider ist ein Tag doch viel zu kurz, um das Paradies zu erkunden, denn Mauritius ist eine sehr vielfältige Insel. Selbst mit dem Auto ist man auf den engen Gebirgsstraßen nicht sehr schnell unterwegs und man möchte ja auch ab und zu anhalten, um nicht nur alles an einem vorbeirauschen zu lassen.

Die Insel bietet sowohl was für Badetouristen als auch für Urlauber, die sich etwas aktiver erholen wollen. In den Bergen kann man natürlich auch Tageswanderungen machen und abends erholt man sich dann am Strand bei Cocktail und Sonnenuntergang. Ein Traum!

Sonnenuntergang auf Mauritius