3. Shira Camp > Barranco Camp

Das Shira Camp liegt bereits auf 3.800 Metern und dies merkte ich auch ziemlich deutlich an einem immerwärenden Kopfschmerz. Ich sollte diesen Kopfschmerz auch in den nächsten Tagen nicht mehr los werden, er wurde sogar noch schlimmer. Der Grund für den Kopfschmerz ist natürlich die dünne Luft und damit der zu geringe Sauerstoffgehalt in der Luft und in meinem Blut. Da ich mir aber in den Kopf gesetzt hatte die Tour ohne Doping wie Kopfschmerztabletten und anderer Mittelchen zu machen (bin ja schließlich nicht bei der Tour de France), musste ich wohl oder übel damit leben.

An diesem Tag ging es vom Shira Camp (3.840m) rüber zum Barranco Camp(3.950m), also vom grünen zum gelben Tropfen. Beide Camps liegen auf ungefähr der gleichen Höhe.

Obwohl beide Camps auf ähnlicher Höhe liegen, muss man trotzdem ordentlich Höhenmeter überwinden, da der Weg wenige Meter unter dem Lava Tower (4.600m) entlang führt. Der Lava Tower ist als Fotoapparat in der Karte markiert. Wahrscheinlich gibt es noch einen tieferen Weg, aber die Idee ist, dass man seinen Körper mit der Höhe konfrontiert, damit dieser sich schneller an sie gewöhnt. So richtig witzig empfand das mein Körper aber nicht und er ging erst mal mit einem furchtbaren Kopfschmerz auf Konfrontation mit mir. Als wir dann aber zum Barranco Camp hinab stiegen, wurde es spürbar besser und wir waren wieder Freunde.

Das schlechte Wetter hielt leider an. So durften wir lediglich am Morgen einen kurzen Blick auf das Gipfelmassiv des Kilimandscharo werfen, bevor er wieder feinsäuberlich mit Wolken verhangen wurde. Das hat aber auch den unscheinbar scharmanten Vorteil, dass man nicht sieht, wie hoch man noch klettern muss.

Blick Kilimandscharo von Shira Camp

Da wir nun schon auf über 4.000m herum liefen, regnete es auch nicht mehr, sondern es schneite. Dies war mir aber wesentlich lieber als der ordentliche Regen vom Vortag, da man bei Schnee wesentlich weniger durchweicht. Unsere Träger hatten tatsächlich das Essens- und Küchenzelt auf rund 4.400m noch vor dem Lava Tower aufgebaut und verköstigten uns mit einem warmen Mittagessen. Wenn der Kopfschmerz nicht gewesen wäre, dann hätte es ein richtig schöner Tag sein können.