Vorbereitung Alpenwanderung
Eine Wanderung sollte es also diesmal werden. Da mussten wir erst mal umdenken, bisher sind wir ja meist mit dem Rad unterwegs gewesen. Klar war lediglich, dass wir das ganze Fahrradwerkzeug nicht brauchen. Doch was brauchen wir dann? Logisch erschien es uns einen guten Rucksack zu haben, denn schließlich will man ja nicht mit dem Turnbeutel durch die Alpen marschieren. Gutes Schuhwerk sowie warme und dünne Sachen fielen uns auch noch als unbedingt notwendig ein, denn schließlich kann es in den Alpen auf über 2.000 Metern auch mal im Sommer plötzlich schneien.
Soweit so gut, doch wo sollten wir übernachten? Zelte mitzunehmen kam für uns nicht in Frage. Ich glaub, manche Leute machen das zwar, aber da sind wir dann jetzt vielleicht doch zu bequem. Außerdem gibt es in den Alpen ein Hüttensystem, in dem man übernachten kann. Prinzipiell darf dort jeder übernachten, allerdings gibt es reduzierte Preise für Mitglieder der verschiedenen Alpenvereine. In Deutschland ist das folgerichtig der Deutsche Alpenverein (DAV). Dieser ist in eine Vielzahl von regionalen Sektionen unterteilt und man meldet sich immer in der Heimatsektion an.
Die Hütten werden von Privatleuten betrieben und sind wie einfache Pensionen. Wir hatten gar nicht damit gerechnet, so viel Komfort und eine so reichhaltige Speisekarte vorzufinden. Auf den von uns besuchten Hütten konnte man abends zwischen mehreren warmen Gerichten wählen und es gab zum Teil sogar mehrere Biersorten. Deshalb braucht man an Nahrungsmitteln eigentlich nur das mitzunehmen, was man tagsüber verbraucht. Da eine Wanderung aber sehr anstrengend ist, isst man tagsüber während des Laufens vergleichsweise wenig und schlägt sich dafür abends den Magen voll. Letztendlich hatten wir viel zu viel Lebensmittel mitgenommen, was natürlich zu unnötiger Last führte.
Im Internet gibt es verschiedene Seiten, auf denen man sich über die Standorte der Hütten informieren kann. Leider sind die Hütten teilweise doch sehr weit voneinander entfernt, speziell umso höher man kommt. Deshalb muss man eigentlich seine Route entsprechend den Hütten planen. Wir haben uns bei allen Hütten vorher telefonisch angemeldet. Das sollte man auch tun, da man so erfährt, ob die Hütte vielleicht zu dem Zeitpunkt geschlossen hat. Auch kann man sich bei dieser Gelegenheit über Ausstattung und Preise informieren.
Zum Übernachten benötigt man lediglich einen Hüttenschlafsack. Das ist eine Art Bettbezug, in den man sich rein legt. Darüber stapelt man Decken, die von den Hütten zur Verfügung gestellt werden. Je nach Hütte sind die Schlafräume sehr unterschiedlich. So hatten wir einen Schlafsaal mit ca. 15 Doppelstockbetten, aber wir hatten auch eine Nacht ein Zimmer mit 3 Doppelstockbetten. In den meisten Hütten scheint es keine Duschen und kein warmes Wasser zu geben. In solch einem Fall muss man sich dann mit kaltem Wasser waschen.
Ganz wichtig ist noch Sonnenschutzcreme, Kopfbedeckung und dünne lange Sachen, denn bei 10 Stunden Sonnenschein versagt letztendlich die beste Sonnencreme. Wir hatten auf unserer Wanderung prallen Sonnenschein mit extremer Hitze - und dies auf über 2.000 Metern! Allerdings lag schon eine Woche später auf unserer Route Schnee.