Tagestour zur Chemnitzer Hütte

Am nächsten Tag ging es wieder früh los. Als wir noch kurz vor 7 Uhr beim Frühstück saßen, kam ein neuer Gast rein. Er war den ganzen Weg, den wir den Tag zuvor in 7 Stunden gelaufen waren, in nur 2 Stunden gejoggt. Leute gibts!

Wir merkten schon deutlich die Anstrengungen vom Vortag. Die Knie schmerzten und natürlich hatten wir auch schon einen schönen Muskelkater in Oberschenkeln und Waden. Wir stiegen über den Schwarzensteinkees (Kees = Gletscher) von der Hütte ab und begaben uns auf den Stabeler Weg Richtung alte Chemnitzer Hütte. Hier ein Foto vom Gletscher:

Blick auf den Schwarzensteinkees

Der Weg hatte es in sich. Es galt 3 Bergrücken zu überwinden. Die Laufzeit war mit 7 Stunden angegeben, sicher aber wieder nicht realistisch bei Gluthitze. Um über die Bergrücken zu kommen, mussten wir immer wieder rund 400 Meter hochsteigen, um diese dann gleich wieder runter zu gehen. Zwischen den Bergrücken lief man etwa 1 Stunde über Geröllfelder. Am 3. Rücken gab es sogar ein Schneefeld. Das war eine angenehme Erfrischung und bewahrte mich vor dem Sonnenstich.

Selbst nach Überquerung des 3. Rücken musste wir noch etwa 1,5 Stunden laufen, bis wir dann endlich nach fast 10 Stunden an der Chemnitzer Hütte (auf Karte) ankamen. Selbst Luftlinie sind es immerhin 10km zwischen beiden Orten! Wir waren kaum angekommen, da fragte uns die Wirtin schon, ob wir nicht unseren Begrüßungsschnaps wollen. Wir lehnten zunächst dankend ab, da uns dieser nach der Anstrengung erst mal nur den Rest gegeben hätte. Später am Abend kamen wir dann aber auf das Angebot zurück. Unser einstimmiges Fazit war, dass in diesem Leben kein weiterer Enzianschnaps mehr getrunken wird. Der Grappa hingegen war wesentlich besser :-)