Niederlande Fahrradtour

Schaut man sich die Tour auf einer Karte an, dann kann einem schon Bange werden. Aber die Planung ist realistisch und für jeden normalen Fahrer zu schaffen. Denn in den Niederlanden kommt ein wesentlicher und in Deutschland fast unbekannter beschleunigender Faktor hinzu: ausgeschilderte Radwege an jeder Straße!

So befindet sich parallel zu jeder Autobahn ein Radweg. Dadurch kann man sehr direkt fahren und kommt gut voran und die gute Ausschilderung hilft unnötige Umwege zu vermeiden. Aber auch hier gilt: Wenn ein Schild in eine Richtung weist, dann sollte man in diese auch solange fahren bis ein weiteres Schild etwas anderes sagt.

Ein weiterer Grund die Niederlande mal zu besuchen ist die allgegenwärtige Gastfreundschaft. Weiterhin sind die Holländer ein sehr modernes Volk. So findet man in den großen Städten öffentliche Computer für den Internetzugang - ähnlich einer Telefonzelle. Es scheint schon fast selbstverständlich, dass deutsche und französische Telefonkarten auch in niederländischen Kartentelefonen funktionieren.

Wer Angst vor Verständigungsproblemen hat kann trotzdem nach Holland fahren. Mit Englisch und Deutsch kann man fast alle Probleme meistern, denn mit gutem Willen versteht man auch das Flämisch.

Der Liberalismus in den Niederlanden ist manchmal schon fast erschreckend. So sollte man sich auf eine Wolke gerauchten Gras über den Campingplätzen rund um Amsterdam einstellen. Die ganze Stadt vermarktet Haschisch, Wasserpfeifen und fertig gedrehte Joints als Tourismusereignis. Die Verehrung des Marihuana endet im Kitsch. Ob dies noch was mit Duldung zu tun hat ist fraglich.

Normalerweise kommt der Wind aus Südwest. Wenn dies so ist sollte der Abschlußdeich zwischen Medemblik und Makkum kein Problem sein. Ansonsten muss man konsequent Windschatten fahren. Da kann man die 30 km auch bei starkem Gegenwind in 3 Stunden schaffen.

Campingplätze findet man überall im Land. Man kann sich vom Fremdenverkehrsverband (VVV) auch eine entsprechende Broschüre mit Plätzen bestellen. Die dort aufgelisteten sind bei weitem nicht alle. So hätte man mit diesem Wissen die ersten beiden Touren noch wesentlich ausgeglichener gestalten können. Die Campinggebühren setzen sich etwas anders als in Deutschland zusammen. So bezahlt man meistens nicht für jede Person und jedes Zelt einzeln. Letztendlich ist das aber egal. Im Schnitt kommt man je nach Region auf 4 bis 6,50 Euro pro Nacht pro Person.

Bei der Planung sollte man immer eine Sache bedenken. In den Niederlanden hat am Sonntag (wie in Deutschland) kein Geschäft offen. Man bekommt dann an Tankstellen auch kein Brot, wegen des Backverbotes. Deshalb sollte der Sonntag immer ein Ruhetag sein, wenn man nicht das ganze Essen ewig weit schleppen will.

Tag Ort Strecke Aktivität Zeltplatz
1 Elten 10 Hinfahrt mit DB nach Emmerich
2 Wageningen 56 Fahrt nach Wageningen De Wielerbaan
3 Rotterdam 110 Fahrt nach Rotterdam De Oude Maas
4 Rotterdam 30 Ausflug nach Rotterdam
5 Den Haag 50 Fahrt nach Den Haag Kijkduinpark
6 Den Haag 10 Ausflug nach Den Haag
7 Amsterdam 92 Fahrt nach Amsterdam
8 Amsterdam 25 Ausflug nach Amsterdam
9 Amsterdam 0 Ruhetag
10 Medemblik 61 Fahrt nach Medemblik Camping Zuiderzee
11 Makkum 61 Fahrt nach Makkum De Holle Poarte
12 Makkum 0 Ruhetag
13 Assen 110 Fahrt nach Assen Witterzomer
14 Sellingen 61 Fahrt nach Sellingen De Barkhoorn
15 Lathen 36 Fahrt nach Lathen
16 Halle 2 von Lathen nach Halle
Summe: 714 km

Es ist in Deutschland sehr schwierig Karten in einem vernünftigen Maßstab zu bekommen. Lediglich der niederländische Tourismusverband bietet sehr genaue regionale Karten an. Für unsere Tour hätten wir aber um die ganze Strecke abzudecken 14 Stück dieser Karten gebraucht. Das war uns dann aber bei etwa 7,50 Euro pro Karte (also über 100 Euro) doch zu teuer!

Deshalb haben wir nur eine einfache Autokarte im Maßstab 1:200.000 gekauft, die sich als vollkommend ausreichend bewährt hat.